Fütterung & Gelenkgesundheit: Wie die richtige Ernährung Ihrem Hund hilft
Gelenkerkrankungen betreffen viele Hunde, vor allem, aber nicht nur im Seniorenalter. Mit individuell angepasster Physiotherapie schaffen wir es, diese zu lindern oder ihnen vorbeugend entgegenzuwirken.
Doch wussten Sie, dass auch die Fütterung eine tragende Rolle spielt, wenn es um die Gelenke unserer Vierbeiner geht? Und dies sowohl in der Therapie als auch in der Prävention von Gelenkerkrankungen des Hundes.
Erfahren Sie in diesem Artikel, wie die Gelenkgesundheit des Hundes mit seiner Ernährung zusammenhängt. Außerdem erläutern wir, welche Bedeutung das auf der einen Seite für Tierhalter und auf der anderen für uns Tierphysiotherapeuten hat.
Freuen Sie sich auf ein spannendes Thema, das wir von möglichst vielen Sichtweisen aus beleuchten wollen: den Zusammenhang zwischen der Gelenkgesundheit des Hundes und der Fütterung.
Innen stabil, außen mobil: Warum die Ernährung des Hundes so wichtig für den Physio-Erfolg ist
Wenn Ihr Hund zur Physiotherapie kommt, tun Sie bereits etwas Wertvolles für dessen Gesundheit und Fitness. Wenn Sie nun noch eine Schippe draufsetzen wollen, achten Sie auch auf eine gelenkfreundliche Fütterung. Warum? Hier ein paar Gründe, die zeigen, dass die Hundeernährung eine wichtige Schnittstelle zwischen Physiotherapie und Erfolg ist:
- Gut versorgte Gelenke sorgen für eine bessere Belastbarkeit und Beweglichkeit.
- Entzündungshemmende Lebensmittel oder Nahrungsergänzungen sorgen dafür, dass Übungen in der Physiotherapie des Hundes besser und effektiver erfolgen.
- Die richtige Ernährung Ihres Hundes erleichtert auch den Muskelaufbau sowie Heilungsprozesse des Körpers – und diese spielen für den Erfolg der Hunde-Physiotherapie eine wichtige Rolle!
Beschäftigen wir uns daher einmal genauer mit dem Aufbau der Gelenke. So fällt das Verständnis leichter, wie Nährstoffe als Bauelemente für den Bewegungsapparat fungieren.
Die Basics: Was benötigt der Hund für eine stabile Gelenkgesundheit?
Wer sich bereits ein wenig mit der Anatomie der Haustiere beschäftigt hat, weiß vielleicht:
Die Gelenke bestehen aus Knorpel, der Synovia (also der Gelenkschmiere) und einer Gelenkkapsel. Auch die umliegende Muskulatur arbeitet eng mit dem Gelenk zusammen, damit dieses seine wichtige Funktion einnehmen kann. Nicht zuletzt wollen auch die Nerven, welche die Bewegungen mitsteuern, gut versorgt sein.
Damit all diese Teile gut und zuverlässig miteinander arbeiten, müssen sie mit bestimmten Nährstoffen versorgt werden. Nur so sind die Gelenkanteile belastbar und in der Lage, sich wieder zu regenerieren.
An dieser Stelle möchten wir kurz die häufigsten Gelenkerkrankungen des Hundes nennen, die regelmäßig in unserer Praxis für Hunde-Physiotherapie im Chiemgau und in Kolbermoor vorgestellt werden:
- Arthrose
- Hüft- und Ellbogengelenksdysplasie (HD/ED)
- Spondylose
- Patellaluxationen
- Verletzungsbedingte Probleme wie Kreuzbandriss usw.
Wie genau sich diese Gelenkerkrankungen des Hundes bemerkbar machen und wie wir diese physiotherapeutisch behandeln, lesen Sie bei Interesse gerne an anderer Stelle auf unserer Website nach.
Hier stellen wir uns der Frage: Wie können wir mit der Fütterung auf diese Erkrankungen (möglicherweise bereits vor ihrer Entstehung) einwirken?
Welchen Einfluss hat die Fütterung auf die Gelenke des Hundes?
Gewichtsmanagement als Versicherung für die Gelenkgesundheit
Ein wichtiger Grundpfeiler für die Gelenkgesundheit des Hundes ist sein Körpergewicht. Übergewicht bei Hunden belastet die Gelenke enorm. Sie führt langfristig zu einem schmerzhaften Verschleiß der Gelenke – und damit zu Erkrankungen wie Arthrose oder zur unphysiologischen Abnutzung des Gelenks.
Gewichtskontrolle ist also ein zentraler Punkt, den es zu beachten gilt, wenn Sie die Gelenkgesundheit Ihres Hundes fördern wollen. Dies gelingt auf der einen Seite durch körperliche Aktivität, und auf der anderen durch eine angepasste Fütterung.
Entzündungshemmung durch bestimmte Futterbestandteile
Einige Erkrankungen der Gelenke des Hundes gehen mit Entzündungsprozessen einher.
Bestimmte Lebensmittel sind in der Lage, Entzündungen zu hemmen oder – im negativen Fall – zu fördern.
Je nachdem, wie Sie die Futterrationen Ihres Hundes zusammensetzen, nimmt diese daher auf lange Sicht Einfluss auf die Gelenkgesundheit.
Aufbau und Schutz der Gelenkknorpel
Welche Rolle spielt Futter bei der Hundephysiotherapie?
Nur wenn die Knorpel der Gelenke gut mit Nährstoffen versorgt sind, bleiben sie gesund und belastbar. So erfüllen sie ihre Funktion, die Gelenkenden vor Reibung und Belastung zu schützen.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: „Wie kann ich die Gelenke meines Hundes stärken?“.
Lesen Sie weiter, um zu erfahren, welche Nährstoffe genau eine Rolle für die Gelenke spielen. Anschließend erhalten Sie Tipps, wie Sie diese in die Fütterung Ihres Hundes integrieren, um seine Gelenkgesundheit zu fördern.
Futter fürs Fundament: Welche Nährstoffe benötigen die Gelenke des Hundes?
Hier eine Liste der wichtigsten Gelenknährstoffe für Hunde sowie ein paar Hinweise, wie Sie diese über die Ernährung zuführen können:
- Glucosamin & Chondroitin: Bestandteil von Knorpel und Synovia; z. B. enthalten in Grünlippmuschel, Kollagenpräparaten, Knochenbrühe
- Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmend; z. B. enthalten in Fischöl, Lachs, Leinöl (aber auf Verhältnis zu Omega 6 achten!)
- Vitamin C: Beteiligt an der Kollagenbildung; z. B. enthalten in Hagebuttenpulver
- Vitamin E: Zellschutz; z. B. enthalten in hochwertigen Ölen
- Zink & Mangan: Spurenelemente für Enzymaktivitäten im Gelenkstoffwechsel; z. B. enthalten in Innereien, Nüssen, Vollkornprodukten (in Maßen!)
- Kollagen: Bestandteil von Knorpel, Sehnen und Bändern; z. B. enthalten in Gelatine, Knochenbrühe, Kollagenpräparaten
Wichtig: Nahrungsergänzungsmittel für Hunde sollten immer mit Bedacht eingesetzt werden. Achten Sie auf hochwertige Qualität, sprechen Sie sich mit Ihrem Tierarzt oder Tierphysiotherapeuten ab und beobachten Sie die Wirkung auf Ihren Hund genau.
Ein Zuviel ist nicht besser, sondern kann im Einzelfall sogar schaden!
Ganzheitliche Gesundheit: Wie Sie die Gelenke Ihres Hundes langfristig unterstützen
Wie wir gelernt haben, hat die Ernährung einen großen Einfluss auf die Gelenkgesundheit.
Auch weitere Faktoren spielen hier mit hinein:
- regelmäßige Bewegung (angepasst an Alter und Gesundheitszustand)
- Gewichtskontrolle
- physiotherapeutische Maßnahmen
- Stressvermeidung
Wenn all diese Bausteine Hand in Hand gehen, ist das ein wichtiger Schritt in Richtung eines beweglichen und glücklichen Hundelebens.
Fazit: Warum wir in der Hundephysiotherapie auch über Ernährung sprechen
Sie sehen: Eine gesunde Fütterung legt den Grundstein für ein stabiles Fundament – die Gelenke Ihres Hundes.
Als Tierphysiotherapeutinnen begleiten wir Hunde in vielen Lebensphasen – sei es zur Prävention oder bei bestehenden Beschwerden.
Dabei ist es uns wichtig, alle Aspekte mit einzubeziehen, die die Gesundheit des Hundes betreffen – und dazu gehört auch die Ernährung.
Wenn Sie unsicher sind, wie Sie die Fütterung Ihres Hundes gelenkfreundlich gestalten können, sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf Sie!