Hundesenioren fit halten: 10 Tipps für ein schmerzfreies Leben im Alter

Osteopathie

Wenn Hunde altern, ändern sich ihre Bedürfnisse. Plötzlich wird aus Ihrem energiegeladenen Begleiter vielleicht ein ruhiger Senior, der sich nach einem Spaziergang etwas langsamer erhebt oder nicht mehr so hoch springt wie gewohnt. Doch das Alter allein muss kein Grund für Schmerzen oder eingeschränkte Beweglichkeit sein! Mit gezielter Pflege, angepasster Bewegung und einer Portion Wissen können Sie Ihrem Hund auch im Alter eine Menge Lebensqualität erhalten.
Hier möchten wir Ihnen 10 Tipps an die Hand geben, mit denen Sie Ihren Hundesenioren vital und möglichst schmerzfrei begleiten können – inklusive Tipps zu einer angepassten Physiotherapie und Gesundheitsvorsorge.

1. Bewegung beim alten Hund? Auf jeden Fall, aber angepasst

Senioren brauchen Bewegung, aber bitte gelenkschonend! Tägliche Spaziergänge in gleichmäßigem Tempo sind für die meisten Hundesenioren fordernd, ohne zu überfordern. Allerdings gilt es, abrupte Stopps beim Laufen oder wilde Ballspiele mit hoher Verletzungsgefahr zu vermeiden. Stattdessen eignen sich individuell an das jeweilige Fitnesslevel angepasste Runden, spannende Such- oder Schnüffelspiele.

Physio-Tipp: Sanfte Mobilisationsübungen aus der Tierphysiotherapie können die Beweglichkeit Ihres Hundes erhöhen. Fragen Sie gern in unserer Praxis nach einem individuell abgestimmten Übungsplan!

2. Gelenke unterstützen: Setzen Sie bei Hundesenioren auf eine gesunde Ernährung!

Arthrose, HD oder andere Gelenkprobleme nehmen mit dem Alter des Hundes zu. Nahrungsergänzungen mit Glucosamin, Chondroitin, Omega-3 oder MSM können helfen, die Gelenke zu versorgen. Zu diesem Thema finden Sie in unserer Blog-Kategorie einen eigenen Beitrag. Schauen Sie doch gerne dort mal vorbei!

3. Übergewicht beim Seniorhund? Besser nicht: Gewicht im Blick behalten

Jedes Kilo zu viel belastet die Gelenke Ihres Hundes unnötig. Achten Sie daher bitte auf hochwertiges, seniorengerechtes Futter und vermeiden Sie kalorienreiche Leckereien. Wenn der Bewegungsbedarf Ihres Hundes abnimmt, muss auch die tägliche Kalorienzufuhr reduziert werden.

Auch die Zufuhr von Proteinen sollten Sie bei Hundesenioren herunterfahren. Häufig ist die Nierenfunktion mit steigendem Hundealter eingeschränkt. Daher sollte das Eiweiß in der Fütterung jetzt reduziert, aber dafür umso hochwertiger sein.
Gleichzeitig muss Ihr Hund nach wie vor gut mit Nährstoffen versorgt werden. Das gelingt mit einem guten Futter speziell für ältere Hunde oder einer angepassten Ration. Nehmen Sie hierfür auch gerne die Hilfe eines Experten in Anspruch.

Unser Ernährungscheck in der Praxis zeigt, ob das Gewicht Ihres Hundes noch im gesunden Rahmen liegt. Jetzt Termin vereinbaren!

4. Lieber kuschelig und warm: Körperwärme bewahren

Vielleicht ist es Ihnen bereits aufgefallen: Alte Hunde frieren oft schneller. Und besonders bei Gelenkproblemen wie Arthrose tut nasse, feuchte Kälte Ihrem Hund gar nicht gut. Ein isolierender Hundemantel, warme Liegeplätze, ein Snugglesafe aus der Mikrowelle und das Vermeiden von Zugluft sind hier fördernd für das Wohlbefinden des Seniorenhundes.

5. Regelmäßige Check-ups beim Tierarzt oder in der Physio-Praxis

Kontrollieren Sie regelmäßig den Gesundheitsstatus Ihres Hundes. Werfen Sie selbst einen Blick auf die Zähne, die Abnutzung der Krallen, auf die Augen und Ohren Ihres Vierbeiners.
Viele Altersbeschwerden schleichen sich langsam mit der Zeit an und lassen sich frühzeitig entdeckt gut behandeln.
Vereinbaren Sie auch mindestens jährlich einen Check-up in der Tierarztpraxis. Die geriatrische Untersuchung konzentriert sich vor allem auf Veränderungen, die das Alter des Hundes mit sich bringt. Neben einer allgemeinen Untersuchung beinhaltet der Hunde-Geriatrie-Check oft eine gründliche Zahnkontrolle, ein Leber-Ultraschall sowie eine Blutuntersuchung. Letztere fokussiert sich neben einem allgemeinen Blutbild beim geriatrischen Check-up des Hundes auf Werte, die auf altersbedingte Krankheiten hinweisen. Hier sind insbesondere die Nieren- und Leberwerte wichtig.

Zu den altersbedingten Erkrankungen des Hundes zählen unter anderem:

• Erkrankungen der Zähne
• Erkrankungen der Gelenke wie Arthrose
• Herzerkrankungen (vor allem die Herzinsuffizienz nimmt mit steigendem Alter zu)
• Nierenerkrankungen
• usw.

In der Tierphysio-Ausbildung lernen Sie, Veränderungen im Gangbild und an der Muskulatur früh zu erkennen und richtig zu deuten. Wenn Sie sich hierfür interessieren, schauen Sie sich gerne auch auf unserer Ausbildungs-Seite um!

6. Physiotherapie nutzen: Wir zeigen Ihnen, wie!

Gezielte Behandlungen durch ausgebildete Tierphysiotherapeuten können Schmerzen lindern, die durch altersbedingte Erkrankungen bereits vorhanden sind. Wir können mit gezielten Übungen aber auch die Beweglichkeit der Gelenke verbessern und die Muskulatur erhalten oder weiter aufbauen.
In unseren Praxen für Hunde-Physiotherapie in Aschau im Chiemgau sowie in Kolbermoor bieten wir Ihnen ein individuell angepasstes Seniorenprogramm an – informieren Sie sich telefonisch oder per Mail.

7. Mentale Fitness fördern, clever altern

Alte Hunde lieben Routinen, aber auch geistige Anregung!
Ob spaßige Schnüffelspiele, kniffliges Intelligenzspielzeug, das Erlernen neuer kleiner Tricks oder Futterspiele draußen oder bei schlechtem Wetter in der Wohnung: All das macht Ihrem Hund im Alter nicht bloß Spaß, sondern fördert auch die Bindung. Und das Beste: Mentale Fitnessübungen halten Ihren Seniorenhund körperlich und geistig fit.

8. Achtung, Unfallgefahr: rutschige Böden entschärfen

Parkett oder Fliesen können für ältere Hunde, die nicht mehr so sicher auf den Pfoten sind, zur unangenehmen Rutschpartie werden.

Im schlimmsten Fall wird das Ausrutschen gefährlich, wenn es zum Umknicken oder Hinfallen kommt. Das muss nicht sein.

Legen Sie glatte Oberflächen so weit wie möglich mit Teppichen, Antirutschmatten oder ähnlichen Materialien aus. Spezielle Sprays für menschliche Senioren sind im Sanitätsbedarf erhältlich. Sie sollen rutschige Böden mit einem rutschhemmenden Belag besprühen. Dies lässt sich auch für alte Hunde nutzen. Eventuell eignen sich auch spezielle Hundesocken für Ihren Hund, um dessen Trittsicherheit zu verbessern.

9. Besonders im Alter wichtig: Stress für Hunde vermeiden

Lärm, Hektik oder viele Gäste können Ihren Seniorenhund schnell mal belasten. Schaffen Sie stets einen ruhigen Rückzugsort. Dieser hilft Ihrem Hund, der jetzt im Alter auch ein erhöhtes Schlaf- und Ruhebedürfnis hat, beim Entspannen.

10. Schlaue Gadgets: Nutzen Sie kleine Alltagshelfer für alte Hunde.

Nutzen Sie alle Helfer, die Ihnen und Ihrem älter werdenden Hund das Leben erleichtern. Schauen Sie individuell, was für Sie und Ihren Hund Sinn ergibt: Ob Rampe statt Sprung ins Auto, ein erhöhter Napf für Futter und Wasser, bequeme orthopädische Hundebetten oder Treppenstufen zum Erklimmen des Sofas – einfache Hilfsmittel können bei einem alten Hund eine sehr große Wirkung haben.

Fazit:
Seniorenhunde haben besondere Bedürfnisse. Wenn wir lernen, sensibel darauf zu achten und angemessen zu reagieren, ist ein glückliches, aktives Leben auch für graue Schnauzen möglich. Clevere Hilfsmittel, gute Ernährung, eine altersgerechte Hunde-Physiotherapie, angepasste Bewegung und bewusste Pflege sind dabei Schlüsselfaktoren.
Wenn Sie mehr über physiotherapeutische Unterstützung im Alter oder eine Ausbildung im Bereich Tierphysiotherapie erfahren möchten, melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie persönlich und unverbindlich!

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